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Sad generation with happy pictures

January - May 2025

Duncan Passmore
Matthias Amsler
Luca Harlacher
Viviane Herzog

In einer Welt, in der kuratierte Perfektion die Social-Media-Feeds dominiert, trifft der Ausdruck „Sad generation with happy pictures“ heute tiefer denn je. Vor Jahren in den verstreuten Räumen von Instagram und Pinterest entdeckt, fängt dieses Zitat das Paradox des modernen Lebens ein: eine strahlende, polierte Oberfläche, die innere Kämpfe, Zweifel und Desillusionierung verbirgt.

Basierend auf dieser Reflexion widmet sich das Halbjahresprogramm 2025 im ELEVEN TEN STUDIO – unterstützt von carare – der Erforschung der Millennial-Erfahrung. Kuratiert von Aleksandra Cegielska präsentiert die Ausstellungsreihe vier Einzelausstellungen, in denen die Künstler*innen Duncan Passmore, Matthias Amsler, Luca Harlacher und Viviane Herzog die Spannungen zwischen Verbundenheit und Isolation, Nostalgie und Innovation, Prekarität und Fortschritt untersuchen.

Das Projekt geht über einzelne Kunstwerke hinaus und versucht, die kollektiven Widersprüche einer Generation abzubilden, die von rasanten Veränderungen geprägt ist. Millennials, geboren zwischen den frühen 1980er- und Mitte der 1990er-Jahre, bewegen sich in einem einzigartigen Zwischenraum: aufgewachsen in einer analogen Kindheit und hineingeworfen in ein digitales Erwachsenenleben. Prägende Ereignisse wie der Fall der Berliner Mauer, die Anschläge vom 11. September und die Finanzkrise 2008 formten ihr Weltbild und schürten eine tiefe Sehnsucht nach Stabilität in einer Ära unaufhörlichen Wandels.

Das Projekt hebt zudem hervor, wie sich geographische Unterschiede – insbesondere das Aufwachsen in Ost- oder Westeuropa – auf künstlerische Praktiken auswirken. Für viele Künstlerinnen aus Osteuropa spiegeln gesellschaftliche Umbrüche, wirtschaftliche Unsicherheiten und kulturelle Brüche eine rohe, dringliche Bildsprache wider. Westeuropäische Künstlerinnen hingegen nähern sich dem millennialhaften Lebensgefühl häufig durch ausgefeilte konzeptuelle Strukturen an, die eine relative Stabilität widerspiegeln. Diese Nuancen verleihen der Auseinandersetzung mit generationeller Identität zusätzliche Komplexität.

„Sad generation with happy pictures“ dient nicht nur als thematische Grundlage für die Ausstellungen, sondern auch als Einladung zu einem vertieften Dialog. Es stellt die Frage: Wie verändern generationelle Verschiebungen die Art und Weise, wie wir Kunst erschaffen, konsumieren und teilen? Welche Geschichten erzählen wir von uns selbst – und welche bleiben hinter sorgfältig kuratierten Bildern verborgen?

Mit der Unterstützung dieser Ausstellungen bekräftigt carare sein Engagement, nicht nur die Präsentation von Kunstwerken zu ermöglichen, sondern auch die kritischen Gespräche zu fördern, die Kunst entfacht. Das Projekt fungiert sowohl als Spiegel der Gegenwart als auch als Archiv für zukünftige Generationen – eine rohe, ungefilterte Chronik einer Generation, die zwischen Realitäten gefangen ist und inmitten endloser Widersprüche nach Authentizität strebt.

In a world where curated perfection dominates social media feeds, the phrase "Sad generation with happy pictures" resonates more deeply than ever. First encountered years ago in the scattered spaces of Instagram and Pinterest, this quote captures the paradox of modern life: the bright, polished exterior masking internal struggles, doubts, and disillusionment.

Rooted in this reflection, the 2025 half-year program at ELEVEN TEN STUDIO - supported by carare - explores the millennial experience through a series of four solo exhibitions curated by Aleksandra Cegielska. Artists Duncan Passmore, Matthias Amsler, Luca Harlacher, and Viviane Herzog each examine the tension between connection and isolation, nostalgia and innovation, precarity and progress.

This project looks beyond individual artworks, aiming to map the collective contradictions of a generation shaped by rapid change. Millennials, born between the early 1980s and mid-1990s, inhabit a unique in-between space: raised in analog childhoods and thrust into digital adulthoods. Formative events such as the fall of the Berlin Wall, the 9/11 attacks, and the 2008 financial crisis defined their worldview, forging a longing for stability in an era of relentless transformation.

The project also highlights how geography -especially the difference between growing up in Eastern and Western Europe - imprints itself on artistic practices. For many Eastern European artists, rapid societal upheaval, economic volatility, and lingering cultural divides inform a raw, urgent artistic language. In contrast, Western European artists often approach the millennial condition through polished conceptual frameworks, reflecting relative stability. These nuances add layers of complexity to how generational identity is expressed across contexts.

"Sad generation with happy pictures" serves not only as a thematic foundation for the exhibitions but also as an invitation for deeper dialogue. It asks: How do generational shifts alter the ways we create, consume, and share art? What stories do we tell about ourselves - and which ones are hidden behind curated smiles?

Through these exhibitions, carare supports not just the presentation of artwork, but the critical conversations that art ignites. The project acts as both a mirror to our present and a record for the future - a raw, unfiltered chronicle of a generation caught between realities, striving for authenticity amid endless contradictions.

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